Mein erstes Mal in Cannes – Pharma X Kreativität
Dass „Pharma“ kein leichter Jury-Job werden würde, war mir bereits nach der Aussage einer deutschen Kollegin klar, die ihre Erfahrung in der Jury dort als „zweitschwersten Job“ der Welt betitelte. Vollkommen richtig. Ich würde sogar behaupten, dass „Pharma“ noch einen draufsetzt.
Fünf Tage in einem kleinen, kühlen Raum. Der Lichtblick war die Terrasse, welche wir in den kleinen Pausen nutzen konnten. So bekamen auch wir das Gefühl, an der Côte d'Azur zu sein und nicht in einem Meetingraum irgendwo auf der Welt.
Ehrlicherweise erwartete ich große Egos in diesem kleinen Raum. Doch ich wurde von neun wunderbaren, herzlichen und kreativen Menschen überrascht, die sich der Herausforderung Pharma Health Lions stellen wollten. Durch den regen Austausch mit den „Anderen“, konnte ich einiges für mich mitnehmen. Eine Erfahrung die ich nicht missen möchte.
352 Einreichungen, doch nur 31 schafften es auf die Shortlist. Diese machte dem Namen „Shortlist“ alle Ehre. 11 davon brüllten sich letztendlich zum Löwen. Wir suchten kritisch Arbeiten aus, die dem Standard der Cannes Lions gerecht wurden. Wenig kompromissbereit, haben wir viel hinterfragt, ausprobiert, Informationen eingeholt und stundenlang diskutiert. Wertschätzung für alle eingereichten Arbeiten, war uns dabei äußerst wichtig. Unsere persönliche Messlatte war, dass die Arbeiten Menschen mit Erkrankungen helfen sollen, ein besseres, einfacheres Leben zu ermöglichen.
Kein Geheimnis, das ist genau mein Herzensthema – Positiv, auf das Leben von Menschen mit einer Erkrankung einwirken – daher brenne ich so für Health- und Pharma-Kommunikation/Marketing. Dazu kann ich jederzeit passioniert ein Plädoyer aus dem Stand halten. Dies war erfreulicherweise auch ein Trend, der sich in Cannes abzeichnete, denn viele der Arbeiten setzten sich mit der adressierten Zielgruppe, den verbundenen Lebensumständen, Nöten und Sorgen intensiv auseinander. Im Fokus: Die Verbesserung für Patient und Arzt, sei es in der Diagnostik, Therapie oder im alltäglichen Leben.
Die Messlatte, die wir sehr hoch gesetzt hatten, übte großen Druck auf uns und unsere Entscheidungen aus. Damit wollten wir aber bewusst eine Message in die Pharma-Welt senden. Was war denn nun einzigartig, zukunftsweisend, kreativ und auch tatsächlich wirksam? Immer der prüfende Gedanke: Ist es eine Idee, die wirksam etwas verändert oder „nur“ eine Idee.
Alle, die auf der Shortlist stehen und es nicht zu einem Löwen geschafft haben: Wenn ihr wüsstet, wie hart es ist, es auf diese Shortlist zu schaffen, dann wärt ihr nicht traurig. Ihr wärt stolz und würdet es genauso wie einen Löwen feiern.
Allen die mit einem Pharma Health Lion ausgezeichnet wurden, möchte ich noch sagen „Ihr habt wirklich gute Arbeit geleistet, es hat uns berührt und überzeugt.“