Gefeiert wurde gestern – und was kommt morgen?
Der Internationale Frauentag ist vorbei, der mediale Hype ebbt ab – und was kommt nun? In diesem Jahr stand der Frauentag unter dem Motto „Each for Equal“ („Jede/r für Gleichberechtigung“), und selten waren auf allen Kanälen so viele Bekenntnisse zur Gleichberechtigung zu lesen. Seit rund 14 Jahren wird unser Land von einer Bundeskanzlerin regiert, und egal, wie man zu ihrem Politikstil steht: Ihre mediale Dauerpräsenz hat Einstellungen verändert. Mit Ursula von der Leyen steht der EU-Kommission heute eine Frau vor, und Greta Thunberg hat im zarten Alter von 16 Jahren Agenda Setting auf der globalen politischen Bühne betrieben.
Das ist jedoch noch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen: Nicht umsonst wird bis heute um Chancengleichzeit im Erwerbsleben, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und um gleichberechtigte Teilhabe im politischen Leben gestritten. Im Gegenteil: die politischen Strömungen, die das Rad gern wieder zurückdrehen würden, sind nicht zu ignorieren, Equal Pay ist längst noch nicht durchgesetzt, und in Führungspositionen sowie in der Politik sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine ungelöste Frage – insbesondere für Frauen. Das Ergebnis all dieser Faktoren ist für Frauen häufig ein Desaster: denn Altersarmut ist ein wachsendes gesellschaftliches, vor allem aber ein weibliches Problem.
Wenn es darum geht, Gleichberechtigung in der Gesellschaft herzustellen, tragen Unternehmen eine besondere Verantwortung: Es liegt vornehmlich in ihrer Hand, ob Frauen berufliche Entwicklungschancen erhalten – und zwar auch dann, wenn sie Mütter werden – oder ob sie als fleißige Arbeitsbienen auf den unteren Rängen verharren. Es liegt in ihrer Hand, ob physische Präsenz erfolgsentscheidend ist für die Karriere – und Eltern dabei den Kürzeren ziehen. Auch in der PR-Branche, so divers wie sie auch immer sein mag, gibt es da durchaus Nachholbedarf: „Where are the women CEOs in PR“ titelte die PR Week vor einigen Tagen.
Bei WE Communications ist Gleichberechtigung schon in der Gründungshistorie angelegt: Unsere Agentur wurde von zwei Frauen gegründet, von denen eine auch heute noch unsere CEO ist, bei uns arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen im Management, WE Communications Germany wird mit Bianca Eichner von einer Frau geführt. Unser Commitment ist da – aber es liegt in der Verantwortung von jedem von uns, was wir daraus machen. Indem wir Sensibilität für Ungleichbehandlung kultivieren, Müttern Karriere ermöglichen – und last but not least unser Geschäftsmodell so organisieren, dass Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen sind. Ein Thema für jeden Tag – nicht nur für den 8. März.