Coronavirus und andere Krisen: Sind Sie vorbereitet?
Die Krise rund um das Coronavirus hat die internationale Gemeinschaft inzwischen fest im Griff – und die meisten international agierenden Unternehmen kalt erwischt. Große Messen werden abgesagt, Meetings gecancelt, Reisen verschoben – die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sind noch nicht bezifferbar, aber bereits jetzt gravierend.
Das Entstehen dieser Pandemie war so nicht voraussehbar; dennoch stellt sich angesichts der engen Verflechtung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten rund um den Globus die Frage: Wie gut sind gerade international agierende Unternehmen eigentlich vorbereitet auf Krisen dieser Art?
Gute Vorbereitung mildert Auswirkungen von Krisen
Die Grundlage für ein erfolgreiches Krisenmanagement liegt zu einem guten Teil in einer sorgfältigen Vorbereitung (Stichwort „Crisis Preparedness“) – unabhängig davon, ob dann später ein Virus, ein Produktdefekt oder politische Turbulenzen in einer bestimmten Weltregion eine schnelle Reaktion erfordern. Im Optimalfall lässt sich die Kommunikation rund um die Krise dann sogar für eine gute Positionierung des Unternehmens nutzen (aber das wäre schon die Kür…).
Zur „Pflicht“ gehört speziell für international agierende Unternehmen vor allem eine fundierte Analyse von Prozessen und Beziehungsgeflechten in den Ländern, in denen sie präsent sind: Gibt es an den einzelnen Standorten Krisenpläne – und wie werden sie umgesetzt? Welches Beziehungsgeflecht ist zu berücksichtigen, beispielsweise zu Behörden und lokalen Gemeinden – und welche Medienkontakte bestehen? Vorbereitend analysieren lassen sich auch die Kommunikationsstrukturen innerhalb der Firmengruppe: Wer berichtet an wen, wie sind Rollen und Verantwortlichkeiten verteilt – und wie muss das alles im Ernstfall funktionieren? Welche Kommunikationskanäle werden genutzt – wie werden beispielsweise die Mitarbeitenden über aktuelle Entwicklungen und notwendige Verhaltensweise informiert? Diese und andere Dinge sollten in einem Krisenhandbuch festgehalten sein, das im Ernstfall die Grundlage für das Krisenmanagement bildet. Hier finden sich Prozesse, Listen mit Ansprechpartnern, Handlungsabläufe bei verschiedenen Arten von Krisen sowie Textbausteine, auf denen sich im Fall der Fälle aufsetzen lässt.
Krise bewältigt? Darüber entscheiden Menschen!
Eine erfolgreiche Krisenbewältigung hängt jedoch nur zum Teil von (gut eingeübten!) Prozessen ab, sondern vor allem von den beteiligten Menschen. Es sollte daher klar sein, wer im Fall einer Krise welche Aufgaben übernimmt, und wer nach außen hin kommuniziert. Diese Sprecher sind auf ihre Aufgabe vorzubereiten, mit gezielten Medientrainings, aber auch einem Messaging, das im Krisenfall entsprechend adaptiert wird. Hilfreich ist außerdem ein Social Media Simulations-Training, bei dem ein Shitstorm simuliert und dessen Bewältigung eingeübt wird.
Krisenthemen identifizieren
Die Turbulenzen um das Coronavirus mögen irgendwann abklingen – aber Krisen haben selten die Eigenschaft, sich mit viel Vorlauf anzukündigen. Deshalb wollen wir hier auch nicht darauf verzichten zu erwähnen, womit eigentlich alles anfangen sollte: Mit einem kontinuierlichen Issues Mapping und der Identifikation von Themen, die sich möglicherweise eines Tages zu einer Krise auswachsen könnten: Was genau kann eigentlich passieren, wenn ein Connected Car gehackt wird? Welche Auswirkungen hat es auf unsere Absatzmärkte und Supply Chain, wenn ein Land Zäune hochzieht, beispielsweise über neue Steuern – oder politische Auseinandersetzungen aus dem Ruder laufen? Für viele Themen dieser Art sind verwandte Fälle gut dokumentiert – hier hilft bereits eine fundierte Medienanalyse, um Muster zu erkennen und Handlungsbedarf zu identifizieren.
Im Krisenfall selbst stehen dann ohnehin zahlreiche Aktivitäten an, die sich kaum vorbereiten lassen: Pressedokumente sind zu erstellen, Medienkontakte zu aktivieren, die Website ist permanent zu aktualisieren entsprechend dem Lauf der Ereignisse, ein Medienmonitoring ist einzurichten: hier leisten Kommunikationsagenturen qualifizierte und hilfreiche Unterstützung. Mit einer guten Vorbereitung aber finden Krisenteams schneller in die Spur – und bleiben auf Kurs auch unter schwierigen Voraussetzungen.
Sie sind unsicher geworden, ob Sie wirklich adäquat auf Krisen vorbereitet sind? Dann sollten wir sprechen – melden Sie sich gerne bei Claudia Wittwer (Head of Technology), E-Mail: [email protected].